Ingeborg Hecht (1921–2011) galt gemäß der Terminologie der Nationalsozialisten als 'Mischling ersten Grades'. 1943 floh sie aus dem Hamburger Bombeninferno in den Breisgau, später lebte sie in Freiburg. Nach dem Krieg entwickelte sie eine schwere Phobie, die sie über Jahrzehnte daran hinderte, ihre Wohnung zu verlassen. Ihre Krankheit bezwang sie, indem sie ihre Erinnerungen aufschrieb. So begann ihr 'zweites Leben' als Zeitzeugin.
In dem Buch kommen Menschen zu Wort, die Ingeborg Hecht auf ihrem sehr eigenen Weg durch die Zeitgeschichte begleitet haben – von der Freundin der Jugendjahre Inge Hutton bis hin zum Schriftsteller Ralph Giordano. Anhand von Gesprächen unternimmt der Leser eine Reise durch das Leben der Publizistin und lernt dabei ihre besondere Fähigkeit kennen, 'Lebensfreundschaften' nicht nur zu schließen, sondern diese auch über Jahrzehnte aufrechtzuerhalten.