In einem kleinen Städtchen der südlichen Mark Brandenburg erblickte Karl Natusch 1926 in einem liebevollen Elternhaus das Licht der Welt. Während der Schulzeit war mit zehn Jahren die Zugehörigkeit zur jungen Sektion der Hitlerjugend (gen. Jungvolk) obligatorisch. Mit fünfzehneinhalb Jahren begann für ihn in einer Kadettenschule der Marine die strenge militärische seemännische Ausbildung, bei der neben dem Studium der Nautik auch Disziplin, Pflichterfüllung sowie Patriotismus oberste Zielsetzungen der Erziehung waren. Nach einer Zeit bei der U-Boot-Waffe wurde nach dreieinhalb Jahren, gekleidet in Marineblau, der 19. Geburtstag bei Schmalkost in englischer Gefangenschaft gefeiert. Mit Finesse konnte eine Auslieferung an die Sowjets verhindert und eine Zuzugsgenehmigung für Wiesbaden (amerik. Zone) erwirkt werden, unter der Bedingung, dort Schornsteine zu fegen. Nach einer Lehre als Färber und dem Abschluss bei der Textilingenieurschule Krefeld übernahm K. Natusch leitende Positionen in der Produktion im Bundesgebiet und dann in Südafrika zur Zeit der Rassentrennung. Für ein Chemiewerk in der Schweiz führte er das Technische Marketing in allen neun osteuropäischen, sogenannten sozialistischen Ländern (inkl. Albanien und Sowjetunion) und den weiträumigen USA durch. Dienstreisen in alle fünf Kontinente eröffneten interessante Arbeitsterrains. Auch privat wurden die schönsten Winkel Amerikas – von Alaska und Hawaii durch die Karibik bis nach Kap Horn – bereist, weitere Reisen führten von Afrika, Asien und Australien bis nach Neuseeland und rundeten mit hohem geistigen und kulturellen Gewinn das bewegte Leben des erfolgreichen Textilfachmanns erlebnisreich und harmonisch ab.