Die Nationalen Bildungsstandards im Fach Geographie fordern, dass Schülerinnen und Schüler am Ende der Sekundarstufe I über die Fähigkeit verfügen, sich mithilfe einer Karte (und anderer Orientierungshilfen) in Realräumen zu orientieren (DGfG 2014, S. 16 ff.). Um diese Fähigkeit im Geographieunterricht angemessen fördern zu können, bedarf es Untersuchungen, die Auskunft darüber geben, wie Schülerinnen und Schüler bei der kartengestützten Orientierung in Realräumen vorgehen und welche Einflussfaktoren auf diese Fähigkeit einwirken können. In der vorliegenden, explorativ ausgerichteten Studie werden Leistungen und Strategien von Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufe bei der Orientierung mit der Karte in einem städtischen Realraum sowie potentielle raumbezogene Einflussfaktoren untersucht. Das Untersuchungsdesign gliedert sich dabei in eine Vorstudie, die vornehmlich zur Generierung der Stichprobe dient, und eine Hauptstudie, in der die Orientierungsfähigkeit der Probanden in der Innenstadt von Münster erfasst wird. In Anlehnung an mehrgleisiges gemischtes Methodendesign (Foscht et al. 2007, S. 255) kommen dabei qualitative und quantitative Untersuchungsmethoden zum Einsatz.