SIEG ODER SIBIRIEN: Eine Parole, die 1945, in der letzten Phase
des Ringens gegen die rote Flut, die Front europäischer Sol-
daten zum Kämpfen und Durchhalten aufrief. Es gab keinen
Sieg, und die Niederlage brachte nicht Befreiung, sondern für
viele hunderttausend Sibirien: Das Zeichen an der Wand hatte
wahr gesprochen.

Hier erzählt einer, der mit 17 durch den Feuerofen der letzten
Kriegsmonate ging und dann weitere fast 5 Jahre hinter dem
Stacheldraht ums Überleben kämpfte. Er berichtet ohne Pathos
und verschafft dem Leser einen wahrhaften Einblick in die Welt
des GULAG, dessen Sklaverei der Verfasser in Österreich, in
Rumänien, im Ural, im Kaukasus, der Ukraine und schließlich
noch in Kasachstan erlebt, erlitten und überlebt hat.

Das Schicksal der Gefangenschaft hat Manfred Diener als blut-
jungen Soldat der Waffen-SS besonders hart angefaßt, aber er
liefert uns doch ein Beispiel dafür, wie einerseits ungebrochener
Mut, Zähigkeit, Findigkeit und Lebenswille, Kameradschaft und
Anständigkeit, andererseits menschliches Mitgefühl und Sympa-
thie auch von Kaukasiern, Ukrainern und Kasachen helfen
konnten, selbst aussichtslos erscheinende Lagen zu überwinden.
Hier hat sich eine Generation junger deutscher Männer unter
den allerhärtesten Verhältnissen bewähren müssen.