In der vorliegenden Untersuchung wurden Mastleistung und Tierverluste von Kaninchen, die in einem neuartigen Gruppenhaltungssystem (Kaninchenpark) gehalten wurden, untersucht. Als Referenzsystem diente dabei ein ausgestaltetes Flatdeck-System, welches bereits in früheren Untersuchungen in dieser Arbeitsgruppe erprobt wurde (LANG, 2009). Das Großgruppensystem hat eine Bodenfläche von ca. 30.000 cm2 zuzüglich einer erhöhten Ebene von ca. 10.800 cm2. Die ausgestalteten Flatdecks verfügen über eine Bodenfläche von ca. 10.000 cm2 plus einer erhöhten Ebene von ca. 3.000 cm2. In vier Haltungsdurchgängen wurden in zwei baugleichen Kaninchenparks und fünf Flatdecks insgesamt 625 Kaninchen gemästet. Es wurden vier Bodengestaltungen erprobt, die auf zwei kommerziell erhältlichenstoff- Rostenbodentypen aufbauen: Variante A wurde in drei Flatdecks erprobt. Die Bodenfläche und die erhöhte Ebene sind mit einem Rostenboden mit 5 mm Auftrittsbreite und13 mm Schlitzweite ausgelegt. Der Perforationsgrad beträgt ca. 75 %. Die Variante B wurde in zwei Flatdecks (in vier Durchgängen) und beiden Kaninchenparks (im ersten und zweiten Durchgang) erprobt. Der auf Bodenfläche und erhöhter Ebene verlegte Rostenboden hat eine Auftrittsbreite und eine Schlitzweite von jeweils 10 mm. Der Perforationsgrad beträgt ca. 50 %. Die Variante C wurde im dritten und vierten Durchgang in den Kaninchenparks untersucht. Hier findet der Rostenboden der Variante B Anwendung, allerdings sind zusätzlich 85 % der Fläche der erhöhten Ebene und 11 % der Bodenfläche mit unperforiertenstoffplatten abgedeckt. Dieses Bodenflächendesign entspricht den Anforderungen der 2014 novellierten TierSchNutztV. Die Tiere wurden im Alter von 35 Tagen angeliefert, gewogen, gesext, auf Läsionen untersucht und so auf die einzelnen Haltungseinheiten aufgeteilt, dass das Durchschnittsgewicht pro Einheit dem Gesamtdurchschnittsgewicht aller Tiere des Durchgangs entsprach. Nach 46-53 Tagen Mast wurden die Tiere wiederum gewogen, auf Läsionen untersucht und dann zur Schlachtung transportiert. Die eingewogenen Futtermengen wurden während des Mastzeitraums protokolliert, Restmengen wurden am Ausstallungstag zurückgewogen. Die Tierverluste wurden ebenfalls über die gesamte Mastperiode protokolliert. Die Kaninchen, die in den Flatdecks (Variante A und B (Flatdecks)) gemästet wurden, wiesen mit 39,6 g gegenüber 38,3 g bei den Kaninchen aus den Parks (Variante B (Parks) und C) signifikant (p = 0,01) höhere Tageszunahmen auf. Die Futterverwertung lag mit Werten zwischen 1: 3,57 und 1: 3,84 in allen untersuchten Varianten sehr dicht beieinander. Die Verluste in den verschiedenen Varianten bewegen sich zwischen minimal 0,6 % (Variante B Parks) und maximal 6,4 % (Variante C) (p = 0,05) und damit insgesamt auf einem relativ niedrigen Niveau. Die Vergleichbarkeit der Werte untereinander wird aber durch einen möglichen Durchgangseffekt eingeschränkt, da Variante B (Parks) und C in unterschiedlichen Haltungsdurchgängen untersucht wurden. Probleme traten in den Varianten B und C mit einer teilweise massiven Verschmutzung der Läufe der Mastkaninchen auf. Zum Ende der Mast traten darüber hinaus auch gehäuft Fälle von Pododermatitis auf, die vermutlich auf die ständige Durchfeuchtung und Verschmutzung der Laufsohlen zurückzuführen ist. Das Management der großen Tiergruppe im Parksystem erwies sich als anspuchsvoller und zeitaufwändiger als das in der Kleingruppe. Die Tierkontrolle wird durch die erhöhte Ebene erschwert, da der hintere Bereich des Systems nicht überblickt werden kann.