Die vorliegende Studie analysiert Selbstbildungsprozesse älterer schwuler Männer. Dabei stehen Verhandlungen und Aneignungen der Dimensionen Alter(n), Begehren und Geschlecht im Mittelpunkt, die „unter der Treppe“ im Kontext einer gleichzeitigen diskursiven Unsichtbarkeit „schwulen“ Alter(n)s stattfinden. Die Untersuchung verbindet einen identitäts- und kategorienkritischen Theorierahmen mit einem qualitativ-empirischen Fokus auf intersektionale Selbstkonzepte. Ausgangspunkt der Selbstbeschreibungen von schwulen Männern zwischen 60 und 90 Jahren sind ihre biographischen Erfahrungen, die häufig von starker Diskriminierung geprägt sind. Diese haben deutliche Auswirkungen auf gegenwärtige Versuche einer „gelingenden“ Selbstbeschreibung als nicht nur schwuler, sondern (nun) auch älterer Mann.