Familienforschung muss sich nicht im Ausfüllen der Kästchen einer Ahnentafel erschöpfen. Manchmal haben die Vorfahren mehr Spuren hinterlassen als ihre Daten von Geburt und Tot. Dann werden die längst Verstorbenen wieder als Kinder ihrer Zeit lebendig. Anfang des neunzehnten Jahrhunderts war ganz Europa im Umbruch, und die Bürger waren mitten im Zeitgeschehen, so auch die Töchter und Söhne dreier namensverwandter Familien. Diese sind zwar für sich gesehen völlig unbedeutend, rücken aber durch ihre Beziehungen zu Größen der Epoche ins Licht, sei es die Freundschaft mit dem Bildhauer Thorvaldsen, die unglückliche Liebe zu dem dänischen Naturforscher Ørsted, die Bedeckung des französischen Generals Graf Reynier während des Russlandfeldzuges, die Revue vor dem französischen Kaiser Napoleon oder die Zeugenschaft beim Heldentode des Freiheitskämpfers Theodor Körner. Eine Biographie, Gerichtsakten, Tagebücher, Gedenkschriften und Zeitungsartikel geben Einblicke in das Leben der unterschiedlichen Protagonisten im Spannungsfeld zwischen Treue zum Landesherren und aufkommendem gesamtdeutschen Nationalbewusstsein.