Der Autor untersucht die zeitgenössische und die diachrone Wahrnehmung des Erinnerungsorts «Boxeraufstand in China» in zwei europäischen Ländern. Dieses spezielle Ereignis hatte vielfältige soziale Folgen für ein außereuropäisches Land. Einerseits präsentiert das Buch einen klassischen geschichtswissenschaftlichen Vergleich zwischen den vermeintlich ähnlichen Erinnerungsorten zweier Länder. Andererseits bietet es einen innovativen Vergleich, der eine außereuropäische Dimension beinhaltet. Der Autor arbeitet heraus, dass die Ereignisse in Frankreich vornehmlich als kolonialgeschichtliche Episode aufgearbeitet werden. In Deutschland dagegen sind sie bis heute Sinnbild des Militarismus im wilhelminischen Kaiserreich.