Eine große Künstlerin – lange vergessen
Städel Museum, Frankfurt (19. September 2018 – 17. März 2019)


Ihre sensibel gestalteten Porträts brachten der Berliner Malerin Lotte Laserstein (1898–1993) in den späten Jahren der Weimarer Republik raschen Erfolg. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wendete sich für sie jedoch das Blatt. Die politischen Bedingungen schlossen die Malerin mit jüdischem Hintergrund zunehmend aus dem öffentlichen Kulturbetrieb aus. 1937 musste sie Deutschland verlassen und floh ins schwedische Exil. Abgeschnitten von der internationalen Kunstszene geriet ihr Werk weitgehend in Vergessenheit. Der Fokus der Publikation liegt auf den Arbeiten der 1920er- und 1930er-Jahre, die das große Potential der Künstlerin offenbaren. Das Porträt zieht sich wie ein Leitmotiv durch ihre Kunst. Immer wieder negierte sie in ihren Werken klassische Rollenvorstellungen und entwickelte neue, vor allem weibliche Identifikationsbilder. Diese finden Ausdruck in souveränen, athletischen und modebewussten Frauenfiguren, die den neuen Typus der modernen Frau reflektieren. Das Buch bietet die Chance, dem faszinierenden Werk dieser lange vergessenen Künstlerin zu begegnen.