Kein deutscher Maler löst solche Emotionen aus wie Caspar David Friedrich: Seine abendlichen Himmel sind bis heute Ikonen der Sehnsucht, er inspirierte Samuel Beckett zu Warten auf Godot und Walt Disney zu Bambi – Goethe jedoch machte die Melancholie seiner Bilder so wütend, dass er sie zerschlagen wollte. In seiner groß angelegten Reise durch die Zeiten erzählt Florian Illies die Geschichte der Bilder Friedrichs: Zahllose der schönsten Gemälde sind verbrannt, andere, wie der Kreidefelsen auf Rügen tauchen Jahre nach Friedrichs Tod aus dem Nebel der Geschichte auf. Illies erzählt, wie Friedrichs Bilder am russischen Zarenhof landen, zwischen den Winterreifen in einer Autowerkstatt der Mafia und in der Küche einer hessischen Sozialwohnung. Von Hitler so verehrt wie von Heinrich von Kleist, von Stalin so gehasst wie von den 68ern – am Beispiel von Friedrich werden 250 Jahre deutsche Geschichte sichtbar.