Mit Eugen Popins Lyrik lässt sich erleben, was Poesie vermag: ein ruhiges, unspektakuläres, ja unauffälliges Leben verwandelt sich in aufregende, vibrierende, den Leser nicht zur Ruhe kommen lassende Geschichte. Das liegt vor allem an der Sprache. Eben noch geradezu philosophisch abstrakt, wird sie im nächsten Moment eminent bildkräftig und anschaulich. Letzteres vor allem dann, wenn der Dichter tief in die Erinnerungen an sein Aufwachsen im rumänisch-deutschen Banat eintaucht. Das Lebendige und den Nächsten verliert er dabei jedenfalls nie aus dem Blick und schafft so facettenreich Momenteindrücke menschlicher Existenz.