Die Grundfreiheiten prägen die wirtschaftliche Integration der Europäischen Union seit ihrem Inkrafttreten mit den Römischen Verträgen. Ein vertieftes Verständnis dieser Normen und ihrer Bedeutung für den europäischen Integrationsprozess erfordert eine historische Untersuchung der Entstehungsgeschichte der Grundfreiheiten. Hanna Faig analysiert diese Geschichte anhand der vier Leitbegriffe Tradition, Redaktion, Interaktion und Integration und wertet die Verhandlungsdokumente von der Montanunion bis zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft aus. Mit Blick auf die Vorgänger und Vorbilder der Grundfreiheiten zeichnet sie die Traditionslinien wirtschaftlicher Integration in der Europäischen Union nach und leistet damit auch einen Beitrag zur Klärung aktueller Probleme des Unionsrechts. Immer wieder geht es dabei um die Frage: Wie verhalten sich die Grundfreiheiten zur vielfach kritisierten "negativen" Integration?