Ein Charakteristikum des Menschen ist, dass er wohnt. Er schläft (normalerweise) nicht im Freien und baut nicht nur ein flüchtiges Nest für die Jungen. Menschen richten sich ein, ihr »Home« ist ihr »Castle«. Der Wohnraum gehört zur Intimsphäre und darf nur auf Einladung betreten werden. Zu Hause gibt sich ein Mensch zu erkennen; man erfährt viel über ihn dadurch, wie er »haust«. Zum Wohnen gehören auch die Nachbarschaft und die Stadt, dahinter stecken Ideen und Konzepte, Welt- und Menschenbilder. Wohnen hat Voraussetzungen, Folgen und Begleiterscheinungen, die einem meist nicht bewusst sind, die sich immer wieder gewandelt haben und die viel über das Selbstverständnis der Menschen aussagen. Um all das und mehr geht es in diesem kurzweiligen und anregenden Sachbuch. Es besteht aus 77 Gesprächen mit Persönlichkeiten der Kulturgeschichte. Diese Gespräche sind fiktiv, weil Kurt E. Becker sie zusammengestellt hat. Zugleich sind sie nicht fiktiv, weil es sich bei den Aussagen der »Gesprächspartner*innen« um authentische Textpassagen aus deren Werken handelt. Ein kluges und hintergründiges, bisweilen launiges Lesevergnügen für manchen Aha-Effekt.