Giambologna (1529–1606) wird als der wichtigste Bildhauer Europas zwischen Michelangelo und Bernini betrachtet. Wie konnte er diese Stellung erreichen? Der Band geht dieser Frage nach und untersucht vor allem Giambolognas Auseinandersetzung mit dem übermächtigen Vorbild Michelangelos, das er so erfolgreich überwand.
Der junge Flame Giambologna tritt wohl 1550 seine Studienreise nach Rom an. Auf der Rückreise besucht er Florenz, entschließt sich zu bleiben und avanciert zum Star am Hof der Medici, der seine Skulpturen als begehrte Geschenke an die Fürstenhöfe Europas sendet. So viel man über seine Erfolge weiß, so wenig ist über seine frühen Jahre in Italien bekannt, denn als Bildhauer wird er erst ab ca. 1560 greifbar. Es wird versucht, durch die Betrachtung der bisher unbeachteten Alabasterfiguren nach Michelangelos »Tageszeiten« in Dresden, bei denen es sich um Frühwerke des Meisters zu handeln scheint, verspricht ein neues Licht auf das Werden eines Genies zu werfen.