An vielen Orten der Erde werden Freiheitsrechte mit zunehmend unverblümter Offenheit eingeschränkt und verletzt. Selbst in Mitgliedstaaten der Europäischen Union wächst der Druck gegen Kunstschaffende und Intellektuelle, die sich nationalistisch grundierten Narrativen kritisch entgegenstellen. Digitale Technologien bieten staatlichen Instanzen bisher ungeahnte Möglichkeiten der Überwachung und der Zensur. Digitale Kommunikation eröffnet völlig neue Freiheitsräume, potenziert aber zugleich die Wirkung von Vorurteilen und politisch gesteuerter Desinformation. Es scheint, als greife die Beschränkung der Freiheit zunehmend auch auf die Räume über, in denen die kulturelle Selbstreflexion unserer Gesellschaften stattfindet.
Die Autorinnen und Autoren aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur setzen sich in unterschiedlichen Perspektiven und anhand konkreter Analysen mit dieser Entwicklung auseinander. Ihre Beiträge machen die Einschränkungen deutlich, die sich schleichend, kaum verhüllt oder auch mit offenkundiger Gewalt gegen das Grundrecht auf freie Entfaltung von Kunst und Kultur richten und stellen Überlegungen an, wie die Freiheit für Kunst- und Kulturschaffende geschützt und gefördert werden kann.