Das Königreich von Münster war in den 1530er Jahren in Münster (Westfalen) die sich zunehmend radikalisierende Herrschaft reformatorisch ausgerichteter Teile der Stadt um den Prediger Bernd Rothmann hin zu einem apokalyptisch-chiliastischen Regime, das unter dem Eindruck der militärischen Einkesselung und Aushungerung durch katholische und verbündete protestantische Truppen zu offener Gewalt griff. Es endete im Juni 1535 mit der Rückeroberung der Stadt durch den protestantisch gesinnten Fürstbischof Franz von Waldeck. Herrscher des Reiches waren Jan van Leiden, Stadtschreiber Bernd Krechting und der Scharfrichter und spätere Statthalter Bernd Knipperdolling. Innerhalb des im deutschsprachigen und niederländischen Raum bestehenden Täufertums nahm das Königreich von Münster eine Sonderrolle ein.