Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Schiedsgerichtsbarkeit in der arabischen Welt am Beispiel Ägyptens, der Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabiens und analysiert, wie die arabische Rechtsprechung schiedsrechtliche Probleme behandelt. Die Arbeit erschließt damit einen besonders wichtigen Bereich des arabischen Wirtschaftsrechts für die Praxis. Die umfangreiche Auswertung von Rechtsprechung und Literatur zu schiedsrechtlichen Fragen leistet zugleich einen Beitrag zum besseren Verständnis der arabischen Rechtskultur.
Die Analyse der Rechtsprechung zeigt dabei eine Kluft zwischen Praxis und Theorie in den untersuchten Staaten. Dazu tragen die politischen Machtverhältnisse und die wirtschaftlichen Interessen in besonderem Maße bei. Die Bestimmungen der islamischen Scharia - zum Beispiel die islamrechtlichen Anforderungen an die Religion und das Geschlecht der Schiedsrichter - spielen in diesen Staaten in der Praxis trotz der Bezugnahme auf islamische Ordnungsvorstellungen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.