Das Werk befasst sich mit den empirischen und rechtsdogmatischen Grundlagen der Bestechung ausländischer Amtsträger durch Mitarbeiter deutscher Unternehmen. Auf Basis einer bundesweiten Aktenuntersuchung sowie Experteninterviews im In- und Ausland analysiert die Autorin die Erscheinungsformen transnationaler Korruption und die Praxis ihrer strafrechtlichen Verfolgung. Die Erkenntnisse über das Phänomen der Auslandsbestechung (Abläufe, Motivationen, Beteiligte) werden um eine ausführliche Auseinandersetzung mit den normativen Voraussetzungen der Strafbarkeit ergänzt. Im Lichte der Vorgaben internationaler Konventionen werden Schutzgutverständnis und Tatbestandsmerkmale der Neuregelung in §335a StGB ebenso erörtert wie ihr personeller und strafanwendungsrechtlicher Geltungsbereich. §335a StGB erweist sich als symptomatisch für die aktuelle Entwicklung des deutschen Strafrechts: eine Expansion gerade im Bereich der Wirtschaftskriminalität, sein Einsatz als Instrument der Verhaltenssteuerung, die Fremdbestimmtheit des deutschen Strafrechts durch internationale Verträge sowie die Konstruktion neuer und immer abstrakterer Schutzgüter. Ausgehend von den rechtlichen und empirischen Befunden entwickelt die Autorin Verbesserungsvorschläge auf normativer, prozessualer und institutioneller Ebene.