Marc Vobker untersucht das Verhältnis von Automobil und Geschlecht auf drei Ebenen. Im Sinne einer Strukturkategorie fragt er zunächst nach systematischen Unterschieden der Geschlechter hinsichtlich der Aneignung des Autos und kommt entgegen bisheriger Forschungsergebnisse zu dem Befund einer egalitären Tendenz. Im nächsten Schritt untersucht der Autor symbolische Repräsentationen, die in problemzentrierten Interviews von den Befragten formuliert wurden, und stellt dabei hochgradig ungleichheitsorientierte Geschlechterzuschreibungen fest. Schließlich kritisiert er anhand seines Materials die in den Sozialwissenschaften verbreitete Vorstellung, mit dem Automobil sei eine Bestätigung männlicher bzw. eine Bedrohung weiblicher Identität verbunden. Zudem wird das Auto hinsichtlich zahlreicher Ideologisierungen und seiner Aneignung jenseits eines Transportgegenstandes analysiert.