Das Geschichtswerk des Pompeius Trogus ist die früheste bekannte Universalgeschichte in lateinischer Sprache. Während des Aufstiegs Roms zur Weltmacht verfaßt, liegt der inhaltliche Schwerpunkt auf den Ereignissen der griechischen Geschichte der klassischen und hellenistischen Zeit. Das Werk kann so als Ausdruck eines kulturübergreifenden Geschichtsverständnisses gelten. Trotz dieser Bedeutung blieb das Konzept des Trogus bisher im Dunkeln, weil von dem ehemals umfangreichen Werk nur der verkürzte Auszug des im 4. Jahrhundert lebenden M. Iunianus Iustinus überliefert ist. Für die Interpretation dieser wichtigen Quelle ist es daher unerläßlich, ein Verständnis für beide Ebenen des Textes zu entwickeln – der des Trogus und des Iustin. Dagmar Hofmann ordnet Iustin vor dem historiographischen Hintergrund seiner Zeit ein und folgert daraus, welche Konsequenzen das für die Geschichtskonzeption des Trogus hat. Ergänzt wird die Studie durch einen umfangreichen Tabellen- und Kartenteil, der zugleich vielfältige Zugänge für die zukünftige Iustin-Forschung eröffnet.