Das deutsche Energieversorgungssystem befindet sich in einem fundamentalen Transformationsprozess von konventionell getriebener Stromerzeugung hin zu einer Erzeugung der elektrischen Energie durch erneuerbare Energieträger. Dieser Transformationsprozess hat auf alle Bereiche des Energieversorgungssystems Einfluss. Durch die dargebotsabhängige Stromerzeugung von Wind- und Photovoltaikanlagen kommt es beispielsweise zu einem Paradigmenwechsel hinsichtlich der Stromerzeugung. Der Betrieb der konventionellen Stromerzeuger kann mit einer großen Vorlaufzeit geplant und ggf. kurzfristig angepasst werden. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Stromerzeugung nachfrageorientiert erfolgt. Dies ist mit Wind- und Photovoltaikanlagen nicht möglich. Diese Stromerzeuger produzieren Strom dann, wenn der Wind weht bzw. die Sonne scheint. Aus diesem Grund wird im Rahmen der Arbeit ein Konzept vorgestellt, welches die elektrische Nachfrage der Verbraucherseite an das Einspeisedargebot der erneuerbaren Energien anpasst. Durch die Anpassung der Nachfrageseite an die Erzeugerseite kann der Bedarf an Speichertechnologien reduziert und somit zum Gelingen des Transformationsprozesses beigetragen werden.
Aus diesem Grund wird im Rahmen der Arbeit die Fragestellung beantwortet, wie ein dynamischer Stromtarif für mittelständische Industrieunternehmen zu gestalten ist, welcher eine für das elektrische Energieversorgungssystem essenzielle Verschiebung von Verbrauch elektrischer Energie in die Zeiten hoher regenerativer Einspeisung gewährleistet bzw. den Verbrauch elektrischer Energie in Zeiten niedriger regenerativer Einspeisung reduziert und gleichzeitig sowohl für die Industrieunternehmen als auch den Energieversorger wirtschaftlich attraktiv ist.