Die Arbeit hinterfragt die Effizienz des durch die europäische Marktmissbrauchsverordnung (MAR) und die Marktmissbrauchsrichtlinie für strafrechtliche Sanktionen (MAD II) neu regulierten Insiderrechts, sowohl hinsichtlich der Tatbestände der Insiderverbote und der Ad-hoc-Publizitätspflicht als auch hinsichtlich des Aufsichts- und Sanktionsrechts. Dabei steht die Beurteilung sogenannter gestreckter Sachverhalte im Vordergrund, welche Gegenstand der umstrittenen und teilweise wörtlich in die Neuregulierung integrierten Rechtsprechung des EuGH im Fall Geltl (Daimler/Schrempp) war. Die Arbeit gelangt zu einer im Grundsatz positiven Bewertung der Reform aufgrund von sinnvollen Erweiterungen und Konkretisierungen. Kritikpunkte bleiben aber vor allem im Hinblick auf die unvollkommene Harmonisierung, die zu Auslegungsschwierigkeiten führt. Auslegungshinweise und Verbesserungsvorschläge für künftige Regelungen werden unterbreitet, um den Umgang mit der Reform zu erleichtern und deren Effizienz zu steigern.