Das Bündnis zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien war von heftigen Konflikten, Meinungsverschiedenheiten und gegenseitigen Überrumpelungen geprägt. Trotzdem funktionierte die „Achse Berlin-Rom“ bis zu Mussolinis Absetzung im Juli 1943 überraschend zuverlässig. Nils Fehlhaber geht auf die Suche nach den Gründen und nimmt dafür einen Bereich in den Blick, der bisher von der Forschung weitgehend außer Acht gelassen wurde: die Netzwerke zwischen den politischen Eliten beider Regimes. Der Autor vertritt die These, dass die „Achse“ viel weniger durch diplomatische Verträge oder Ideologie zusammengehalten wurde, als bisher angenommen. Stattdessen festigten persönliche Kontakte das Bündnis: bei Treffen in Rom oder Berlin, auf gemeinsamen Rundreisen durch Sizilien oder Ostpreußen oder bei privaten Besuchen in Begleitung der Familien. Dabei entstanden widerstandsfähige Netzwerke zwischen beiden Regimes, die in Krisensituationen einen Bruch verhinderten.