Das 1887 eröffnete städtische Obdach von Berlin, umgangssprachlich »Palme« genannt, galt anfangs als mustergültige Einrichtung. Allerdings offenbarten sich schon bald grundlegende Mängel wie eine regelmäßige Überbelegung, hygienische Probleme oder auch tätliche Übergriffe des Aufsichtspersonals. In der Folge wurde die »Palme« weit über die Stadtgrenzen hinaus als Symbol großstädtischer Armut und Spiegelbild wirtschaftlicher und sozialer Krisen bekannt.
Die Untersuchung von Florian Bielefeld bietet erstmals einen Überblick über die gesamte Geschichte dieser Einrichtung und eröffnet verschiedene Perspektiven auf die Lebenswelt obdachloser Menschen in Berlin vom Kaiserreich über die Jahre der Weimarer Republik bis in die Zeit des Nationalsozialismus.
Mit zahlreichen Abbildungen