Der vorliegende Band gründet auf der Überzeugung, dass nur ausgehend von einem Vergleich und einer Integration verschiedener Perspektiven und Disziplinen die Vielschichtigkeit der theoretischen, methodologischen, soziopolitischen und kulturkritischen Motive, die dem deutschen Orientalismus zugrunde liegen, dargestellt werden kann. Die einzelnen disziplinären Entwicklungen bieten nur einseitige und fragmentarische Sichtweisen, wenn sie nicht der konstitutiven Interdependenz Rechnung tragen, die die einzelnen Ansätze der Philologie, Philosophie und historischen Kulturwissenschaften zum Thema Orient beitragen. Der Vorstellung dieser disziplinären Ansätze als horti conclusi und nicht miteinander kommunizierenden Spezialismen versucht dieser Band mit einem ersten Schritt, der gewiss nicht einfach und auch riskant ist, zu widersprechen.