Paris 1919. Politiker und Diplomaten stehen vor einer Aufgabe, der sich noch keine Generation zuvor stellen musste: die Schaffung einer globalen Friedensordnung nach dem Ende eines Krieges, der erstmals die ganze Welt erfasste. Für die Liberalen am Verhandlungstisch war das Ziel ein Frieden im Zeichen freier Selbstbestimmung demokratischer Nationen. US-Präsident Wilson hatte es verkündet. Die Anhänger der traditionellen Großmachtpolitik hingegen wollten vor allem Entschädigungen für die eigenen Opfer. Und Lenins Bolschewiki propagierten den Weltfrieden durch die Diktatur des Proletariats. Die Vielzahl der Kriegsparteien und Fragen der nationalen „Ehre“ erschwerten die Verhandlungen, die sich bis 1923 hinzogen. Von der Glaubwürdigkeit der Friedensbedingungen für Sieger und Besiegte aber hing die Haltbarkeit des Friedens ab. So quellennah wie nötig und so knapp wie möglich veranschaulicht Klaus Schwabe Verhandler und Verhandlungen, die alliierte, deutsche und weltweite Dimension des Versailler Vertragswerkes und bewertet es neu, indem er die Leistungen und bis heute nachwirkenden Konsequenzen dieses Friedensschlusses herausstellt: Versailles musste nicht von vornherein scheitern.