Der Band versammelt Lektüren gegenwärtiger und historischer Konstellationen in Theater, Text und Kunst, die Echo als Figur und Phänomen nachspüren. Im antiken Mythos ist die Nymphe Echo zur ohnmächtigen Wiederholung fremder Rede verdammt. Sie wird zum Sinnbild eines defizitären, vom Anderen abhängigen Wesens. Doch birgt der Widerhall mehr in sich, verweist er doch auf das widerständige Moment einer Zergliederung jedes «eigentlichen» Ausdrucks. Echos körperlose Stimme gemahnt an die Medialität der Kommunikation, das Entgleiten des Sinns, die Grenzen der Mitteilbarkeit und die Ambivalenzen einer Aneignung der Vergangenheit. Damit aber wohnt ihr ein entschieden theatrales Element inne. Echo wird als eigene Praxis wirksam.