Während der Begriff „Erlebnis“ in alltagssprachlichen Kontexten allgegenwärtig ist, hat er in der Wissenschaftsgeschichte eine sich wandelnde Konjunktur durchlebt. Die im Band versammelten Beiträge zeichnen die Geschichte des Erlebnisbegriffs mit Blick auf produktions- und rezeptionsästhetische wie auch auf empirische Kontexte nach und zeigen seine Nutzbarkeit für heutige Debatten auf. Die einzelnen Untersuchungen setzen sich beispielsweise mit dem Konzept der „Erlebnislyrik“ auseinander oder hinterfragen die Erlebnishaftigkeit des Lesens, aber auch des Bergsteigens oder Forschens. Sie fragen, was sich durch Literatur für das Leben lernen lässt oder wie Erleben und Schreiben miteinander zusammenhängen. Die Frage, wer welche Geschichte erzählen darf, wird mitunter sogar juristisch relevant. Werke von Johann Wolfgang v. Goethe, Wilhelm Dilthey, Walter Benjamin und Edmund Husserl bilden für mehrere Beiträge die gemeinsamen Ausgangspunkte.