Matthäus von Vendôme schuf mit seiner lateinischen Ars versificatoria (vor 1175) das erste Handbuch der mittelalterlichen Poetik. Obwohl er sich auf die Stilistik beschränkt, seine Lehren zumeist aus der antiken Rhetorik bezieht und seine Beispielverse vor allem aus antiken Werken stammen, nutzten nachweislich nicht nur die lateinischen Dichter des Mittelalters das Lehrbuch, sondern auch volkssprachige Autoren. Damit übte die Ars versificatoria eine Wirkung aus, die trotz einer Reihe ähnlicher lateinischer Werke des 13. Jahrhunderts über die 'Kunst des Versemachens' nur von der Poetria nova des Galfred von Vinsauf übertroffen wurde.


Die Ars versificatoria liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor. Fritz Peter Knapp bleibt dabei so nah wie möglich am lateinischen Wortlaut des Originals. Die Übersetzung eignet sich daher besonders als philologische Verständnishilfe.