Es geht um an den Gegebenheiten zweifelnden und auch verzweifelnden Charakteren, die aufgrund der staatlichen und gesellschaftlichen Gegebenheiten reagieren und ihren Alltag versuchen, zu bewältigen, daran aber regelmäßig scheitern. Die Geschichten sind miteinander verwoben, ohne sich immer zu durchdringen. Es geht um private Befindlichkeiten, persönliche Tragödien und die regionale, nach Höherem strebende Politik, die sich neu ordnet und doch wieder nur den vorgegebenen Spielregeln unterordnet.
Da ist Frank Mors, eine der Hauptfiguren, der aufgrund einer nicht als Berufskrankheit anerkannten Problematik sein Leben nicht wirklich meistern kann, der sich mit schwarzem Humor und einer Priese Zynismus über Wasser zu halten versucht. Er ist den Gesetzen der „sozialen“ Marktwirtschaft und somit auch den Sanktionsdrohungen des Jobcenters unterworfen und kann sich daraus nicht wirklich befreien.
Da ist ein Ignatius Körner, ein kompetenter Polizist wider Willen, der nach seiner Strafversetzung nach Affenfels mehr oder weniger seiner Pension entgegen fiebert.
Da ist ein Ernst Riese, Jurist mit unverhofften Ambitionen in die Politik mit seiner Sekretärin, Susanne Holz, die Vermieterin von Frank Mors, mit dem sie eine mehr oder wenig innige Beziehung pflegt.
Da ist eine Marga Hagenbrock, die manche nur Olga nennen, die – dem Wodka verfallen – zwar nichts geregelt bekommt, andere allerdings zuverlässig ins Chaos zieht, aber doch irgendwie immer durch das polizeiliche und gerichtliche Raster fällt.
Da sind politische Verflechtungen, in die sich so mancher verstrickt, da ist die allgegenwärtige Pandemie, die alle demokratischen Verhältnisse ad ab surdum führt und die Korruption in diesem Ort maßgeblich fördert.
Der städtische Friedhof, daher der Titel, ist der Ort, wo persönliche Schicksale, Aktivitäten der Politik und geschäftliche Interessen zusammen treffen, ohne wirklich eine Lösung anbieten zu können.