Evangelischer Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zielt darauf, Religion im Unterricht verständlich darzustellen. Kann und soll er dies tun, indem er symbolische Vollzüge probeweise in Gebrauch nimmt und wesentliche Zeichen von Religion im Modus des "als ob" erschließt? Welche didaktischen Herausforderungen, Voraussetzungen und Implikationen wohnen dem performative turn der Religionspädagogik inne? Wie kann performativer Religionsunterricht für möglichst alle am Unterricht Teilnehmenden tragfähig und praktikabel gestaltet werden? Florian Dinger nähert sich diesen Fragen aus systematischer, vergleichender und historischer Perspektive. Er stellt unterschiedliche Spielarten performativer Religionsdidaktik vor, vergleicht deren Impulse mit performativen Aufbrüchen in der Didaktik benachbarter Fächer und erörtert entsprechende Tendenzen in der Geschichte christlich-religionsdidaktischer Reflexion. Seine Ergebnisse führen zur Frage der konkreten Realisierbarkeit performativer Lernsettings und zu handlungsorientierenden Impulsen für den zukünftigen Religionsunterricht.