Was wäre, wenn man Karl Marx und Papst Franziskus miteinander ins Gespräch bringen würde? Natürlich ist dies historisch unmöglich, aber gedanklich dennoch eine spannende Sache: Was würden sich diese so unterschiedlich positionierten Vertreter von Marxismus und Christentum schreiben? Gibt es bei aller gegenseitigen Kritik und bei allen Widersprüchen dennoch Gemeinsamkeiten, eine humane, dem heutigen Menschen angemessene Gemeinsamkeit? Entdecken Sie, was sich Karl Marx und Papst Franziskus zu sagen haben.

Im Jahr 2018 wird der 200. Geburtstag von Karl Marx gefeiert, der am 5. Mai 1818 in Trier geboren wurde und am 14. März 1883 in London nach einem bewegten Leben starb. Der Philosoph, Journalist, Ökonom, vor allem aber Begründer einer gesellschaftlichen Richtung, die seinen Namen trägt, zählt zu den großen Gestalten des 19. Jahrhunderts, die nicht zu unterschätzende Auswirkungen bis in unsere Zeit haben. Seine Schriften und seine gesellschaftlich-ökonomischen Postulate sind nach wie vor umstritten, sie sind vielfältig modifiziert und auch an unterschiedliche Verhältnisse angepasst worden – aber Karl Marx bleibt in vielfacher Weise bis heute lebendig.

Ihm gegenüber steht in diesem Band Papst Franziskus, der Jesuit aus Lateinamerika, der die Befreiungstheologie der lateinamerikanischen Kirche für die Weltkirche verbindlich machen will und davon spricht, dass »diese Wirtschaft tötet«. Er ist ein unkonventioneller Kirchenmann, der immer wieder neue Impulse setzt, Anstöße zum Nachdenken gibt und dafür breite Zustimmung, aber auch heftige Ablehnung erntet.