Das Internationale Privatrecht der Gegenwart erscheint in besonderer Weise geprägt von politisch motivierten Anknüpfungen. Gesellschaftspolitisch erwünschten Rechtsfolgen wird auch im Auslandssachverhalt zum Durchbruch verholfen. Eingriffsnormen, Ordre-public-Vorbehalt sowie spezifisch ausgestaltete Kollisionsnormen und Zuständigkeitsregelungen spielen dabei ineinander. Dieses Phänomen betrifft die verschiedensten Rechtsbereiche, vom Wirtschaftsrecht über Kulturgutschutz bis hin zum Familienrecht, und ist sowohl auf der Ebene des nationalen als auch des europäischen Gesetzgebers zu beobachten. Aktuelle Beispiele sind die Behandlung der Rückführung von Kulturgütern, der Leihmutterschaft, der gleichgeschlechtlichen Ehe und der sog. Kinderehe. Bereits seit Langem ist der Verbraucherschutz im Fokus der gesetzgeberischen Aktivitäten. Der vorliegende Band sucht nach Erklärungen und kollisionsrechtlichen Einordnungen.