Emotionale und körperliche Nähe bergen ein großes heilsames Entwicklungspotenzial, geraten jedoch schnell unter den Verdacht einer Grenzverletzung. Gerade »an der Basis«, zum Beispiel bei Mitarbeitenden pädagogischer Einrichtungen, herrscht gegenwärtig eine hohe Verunsicherung, wie Nähe und Distanz angemessen gestaltet werden können. Statt für pauschale Verhaltensrichtlinien, die im Sinne einer Übergriffsprävention einseitige Distanz anmahnen, plädiert der Autor vielmehr für die Wahrung von Würde und Rechten als ethische Leitplanken der pädagogischen Beziehungsgestaltung und für den Takt als Beziehungsregulativ, das den richtigen Abstand ermittelt.

Über die Termini »Grenzen« und »Berührung« sowie unterstützt durch zahlreiche Fallbeispiele aus eigener Arbeitserfahrung nähert sich Jan Volmer der konkreten Ausgestaltung einer »taktvollen Nähe«. Somit wird eine Lücke zwischen der intellektuell-wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik und der eher praxisorientierten Ratgeberliteratur geschlossen.