Sie gilt als Universallösung für so ziemlich jede Herausforderung unserer Zeit. Und sie steht heute im Rang eines Bürger- wenn nicht Menschenrechts. Umso erstaunlicher der Leerlauf der wiederkehrenden Diskussionen um Bildung. Ein Thema für das Kursbuch. Von Bildung spricht man, spätestens seit man ohne sie die Menschlichkeit des Menschen anzweifelt. Bildung sollte jene Kraft sein, die den Menschen zu dem macht, was er eigentlich ist. Und nicht umsonst sind Bildungstitel mindestens so sehr zur sozialen Distinktion geeignet wie materieller Besitz oder eine anmutige Erscheinung. Die Erwartungen sind also hoch – und seit sie so hoch sind, gilt Bildung als das mächtigste Tool zur Lösung der Weltprobleme – wenigstens reichen weder Geld noch Schönheit, wenn sie nicht mit Bildung und ihren Gütern angereichert werden.

Dem widerspricht auch dieses Kursbuch nicht – wie könnte es auch? Richtet es sich doch an ein gebildetes Lesepublikum. Dass die Weltprobleme freilich noch nicht gelöst sind und dass auch die radikale Expansion des Bildungssystems seit 250 Jahren eher mehr von den bekannten Problemen hervorgebracht hat, das will es schon zur Kenntnis nehmen. Und nicht nur das. Dieses Kursbuch nimmt die Frage in den Blick, warum es immer wieder Bildungsdiskurse sind, die stark anheben und dann doch ins Leere laufen. Und warum sie sich merkwürdigerweise stärker ähneln, als es die Verve der Bildungserneurer vermuten lässt.

Mit Beiträgen von Konrad Paul Liessmann, Georg von Wallwitz, Heinz-Elmar Tenorth, Heiner Barz, Markus Rieger-Ladich, Armin Nassehi, Gerhard Roth, Ralph Schumacher und Elsbeth Stern.