Mit dem Aufkommen der christlichen Redekunst und den Überlegungen zum Wesen des Menschen tun sich neue Blickpunkte auf das Gedächtnis auf, die der Dichter Dante Alighieri auf beispiellose Weise in seinem Werk verarbeitet.
Elisa Monaco rekonstruiert in ihrem Buch die philosophischen sowie anthropologischen, aber auch literaturtheoretischen Dimensionen des Gedächtnisses bei Dante. Sie analysiert die Idee des Gedächtnisses als Buch, die als Brennpunkt für das neue Selbstverständnis des Dichter-Autors dient, und untersucht die ambivalente Deutung des Ruhmes und die Idee vom Gedächtnis als Raum in Dantes Texten. Ebenso geht ihr Buch der Frage nach, wo Dante Gedächtnis und Erinnerung innerhalb des ‹Seelenkörpers› verortet. Damit zusammenhängend beschreibt sie Dantes Vorstellung des Erinnerungswegs, die im körperlichen Gedächtnis und in der liturgischen Performanz Ausdruck findet.