Die Rekonstruktion der Antike im kulturellen Gedächtnis der europäischen Moderne erfährt in den zeitgenössischen Medien eine starke Präsenz. Ein wichtiger Aspekt dieser Repräsentation ist das Element Farbe. Beate Klein beleuchtet Farbe und ihren Gebrauch im antiken Roman. Der Übersicht über den Forschungsstand folgen methodische Überlegungen und die eingehende Beschreibung des Farbgebrauchs in drei lateinischen Romanen: den Satyrica Petrons, den Metamorphosen des Apuleius und den pseudoklementinischen Rekognitionen. Klein vergleicht die Interpretationen und Ergebnisse ihrer Untersuchungen mit dem Farbgebrauch in griechischen Romanen und Beispielen aus der Epik und arbeitet Parallelen und Differenzen heraus. Weiterhin zeigt sie literarische Anspielungen auf und interpretiert diese. Das Element Farbe sieht sie als ein Mittel der narrativen Strategie und stellt es in seiner Funktionalität dar. Die Nutzung von Farbe als Leitmotiv und mnemotechnisches Element ist ein Stilmittel und trägt dazu bei, ein kohäsives Narrativ zu kreieren und den Rezipienten in den Bann des Geschehens einzubinden.