Sogenannte wilde Konzentrationslager, unmittelbar nach der Machtergreifung der Nazis ab März 1933 zur Ausschaltung politischer Gegner eingerichtet und heute weitgehend vergessen, sind Ausgangspunkt des Films.

Bilder von Straßen, Wohnhäusern, Schlössern und Burgen treffen auf aus dem Off verlesene bürokratische Briefwechsel, Tagebucheinträge, literarische Fragmente. Zu Beginn entstammen sie dem Jahr 1933, kreisen thematisch um Schutzhaft- und Konzentrationslager, politischer Opposition, traumatischer Erfahrungen. 1945, 1977, 1990, 2011 kommen weitere Überschreibungen der Orte hinzu und mit ihnen die Diskurse der jeweiligen Erinnerungskultur.

Drei aufeinanderfolgende Zeiträume der deutschen Geschichte verknüpfen sich zu einem losen Narrativ, in dem Gewalt zur Durchsetzung von Macht eine wesentliche Rolle spielt. Erzählt wird von Orten, die nicht nur im Nationalsozialismus Teil einer netzartigen, faschistischen Infrastruktur waren, sondern die – nach dem Krieg, dem Ende der DDR, in der gesamtdeutschen Gegenwart – umkämpfte Räume einer Deutungshoheit von Geschichte und Legitimation politischer Linien wurden. In jedem Bild potenzieren sich die Zeitpunkte und Zeiträume und beharren auf ihrem Jetzt.