Der Name Friedrich Nietzsche hat in der theologischen Rezeptionsgeschichte vor allem aufgrund seiner religionskritischen Äußerungen Bedeutung erlangt. Tabea Knura greift in dieser Studie theologische wie auch pädagogische Rezeptionsansätze auf und konzipiert in der Folge Impulse für eine bisher noch nicht erfolgte religionspädagogische Auseinandersetzung mit dem Philosophen. Sie zeigt, dass Nietzsches kritisches Denken dazu anregt, religiöse Bildungsprozesse kritisch in den Blick zu nehmen. Seine religions- und bildungskritischen Überlegungen initiieren immer neue Konstruktionsprozesse. Dies zeugt von einer affirmativen und zugleich erkenntniskritischen Haltung, die im religionspädagogischen Bildungsauftrag reflektiert wird. Religiöse Entwicklungsprozesse zu hinterfragen wird so zum Impuls einer erkenntniskritischen Wirklichkeitsdeutung, die Fundament religiöser Bildung sein muss.