Kostbar bestickte oder gewebte liturgische Paramente zählen bis heute in Kirchen und Klöstern zum sorgfältig gehüteten Kirchenschatz. Zur täglichen Messe und zu den Festen im Kirchenjahr wurden sie an den Altären getragen oder in den Chorräumen angebracht. Welche theologischen, ästhetischen und liturgischen Kriterien liegen den vor Augen gestellten christlichen Bildwelten der Westkirche in den verschiedenen Jahrhunderten zugrunde? Welche liturgischen Aussagen sollten in vorreformatorischer Zeit wahrgenommen werden, welche Änderungen vollzogen sich später in der katholischen wie in der evangelischen Kirche, und wie werden die Fragen nach Form und Funktion liturgischer Objekte heute gelöst und diskutiert? Das Handbuch, ergänzt um ein Glossar und ein Register zu Texten und Textilien, erweitert die Ergebnisse eines internationalen Symposiums, das 2017 in Kooperation mit der Professur für deutsche Literatur des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin und mit dem Konvent des Klosters St. Marienberg in Helmstedt anlässlich der Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung stattfand.