Hermann Klostermann (geb. 28. März 1839 in Retzin) wilderte schon ab dem 20. Lebensjahr im Eggegebirge, Sauerland und Waldeckischen. Vor allem Zeitungsberichte und literarische Werke ließen ihn zum populärsten Wilddieb Westfalens werden. Bereits zu Lebzeiten erschienen ein "kriminalistischer Sachtext" (Pitaval 1869) und ein populär gehaltener "Krimi" (1872). Mehr als ein halbes Jahrhundert später kam im oberen Sauerland wieder ein Klostermann-Roman auf den Markt, der hier ohne Kürzungen neu ediert wird. Verfasser war der Marsberger Steuerberater Rudolf Gödde (1903-1980), der sich in Sachen Heimatgeschichte engagierte. Sein Buch "Wildschütz Klostermann" von 1935 enthält den Verweis auf Zeugnisse betagter Bewohner des Diemeltales, basiert jedoch weitgehend auf älteren Literaturvorlagen. Gödde zeichnet noch nicht das Bild eines abgrundtief bösen Verbrechers. Es stehen der Staat und seine Amtsdiener auf der einen, die mit Klostermann sympathisierenden Bauern und kleinen Leute auf der anderen Seite.
Diese Neuedition ist ein ergänzender Quellenband zum Buch "Hermann Klostermann. Der populärste Wilddieb Westfalens und sein Fortleben in literarischen Mythen" von Peter Bürger.