Der Autor untersucht Wechselbeziehungen zwischen dem Phoneminventarumfang und phonologischen, morphologischen, syntaktischen und semantischen Eigenschaften. Der Phoneminventarumfang gilt als quantitativer Gradmesser für phonologische Komplexität. Diese hängt mit Fragen der Sprachökonomie, Kompensationstheorien und Selbstregulation sprachlicher Systeme zusammen. Nach einer kritischen Neubewertung derartiger Wechselbeziehungen plädiert er für eine statistische Modellierung, die konzeptuell auf synergetischen Sprachtheorien beruht. Die empirische Analyse slawischer Sprachen zeigt eine vorrangige Wirkung des Phoneminventarumfangs auf die phonologische Ebene selbst und eine multidirektionale Beeinflussung anderer sprachlicher Ebenen.