Das Buch analysiert kritisch die Idee, im Korantext des 7. Jahrhunderts fänden sich Passagen, die damalige medizinische Ideen von der Entstehung der Menschen durch Schwangerschaft reflektieren. Es zeigt sich, dass der Koran diesbezüglich auf ein reiches Erbe an Motiven zurückgreift, wobei sich eine aus jüdisch-palästinensischen Texten des 6. Jahrhunderts bekannte Vorstellung als zentral erweist: das Wachstum eines jeden Embryos laufe so ab, wie Gott den ersten Menschen erschaffen habe. Das Bild von „Adam und Embryo“ begleitete die frühislamische Geistesgeschichte noch über mehrere Jahrhunderte, bevor es allmählich in Vergessenheit geriet.