Eine erfolgreiche Reform führt, wie schon Skedl feststellt, über den sicheren, festen Boden des historischen Werdegangs des Rechts. Der im Schatten der Richtlinie über Restrukturierung und Insolvenz entstandene codice della crisi d'impresa e dell'insolvenza von 2019 bietet vor diesem Hintergrund die Möglichkeit, Brücken zwischen vergangenem, gegenwärtigem und künftigem Recht zu schlagen. Johannes Heck beleuchtet die Entwicklungsstufen des jüngeren italienischen diritto fallimentare ausgehend von der französischen Tradition im codice di commercio mit einem bedeutenden belgischen Einfluss. Er erkennt eine bislang unerforschte Rezeption deutscher und österreichischer Denkkonzepte zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wirft so ein neues Licht auf die historische Realität der legge fallimentare. Auf dieser Grundlage ordnet er schließlich die Strömungen zur Jahrtausendwende und der anschließenden langen Reformjahre ein.