Was tat der durchschnittliche Bürger einer römischen Stadt für seine Heimat oder für das Römische Reich? Während die Taten der großen Euergeten als gut erforscht gelten, liegen die Leistungen der unterelitären Bevölkerungskreise weitgehend im Dunkel der Geschichte. Konrad Petzold beleuchtet daher die Dienste derjenigen Stadtbewohner, die meist keinen Platz in der antiken Historiografie eingeräumt bekamen. Ist es heute noch möglich, eine Ressourceninvestition dieser Bevölkerungskreise nachzuweisen? Wenn dies der Fall ist, wie und wofür investierten sie – und wer profitierte davon? Petzold zeigt: Auch wenn das Budget der meisten Bewohner keine großen Wohltaten zuließ, wurden sie dennoch gemeinsinnig aktiv. Dies gilt etwa für Geldspenden, die überwiegend für die jeweiligen Heimatgemeinden erbracht wurden. Darüber hinaus stellten die Bürger ihre Arbeitskraft zur Verfügung, etwa für die Wasserversorgung, den Bau von Straßen oder öffentlichen Gebäuden. Und schließlich erbrachten sie vielfältige Angaria-Dienste, indem sie beispielsweise Reisende im Staatsauftrag einquartierten, versorgten und mit Transporttieren ausstatteten.