Alle kennen dies wohl berühmteste und verstörendste Werk der europäischen Druckgraphik, selbst die noch, die es nicht kennen. Denn Piranesi ist der Architekt all unserer Albträume, der Gothic novelist des Kupferstichs – und ein akribisch-poetischer Enzyklopädist der römischen Ruine.

1930 erscheint in der Pariser Zeitschrift ›Documents‹, dem Zentralorgan des häretischen Surrealismus um Georges Bataille, Carl Einstein, Michel Leiris, dieser Essay eines Gnosis-Spezialisten und Manichäismusforschers über Giovanni Battista Piranesis Carceri. Eine Etüde über den menschlichen Geist, der sich zu monumentaler Architektur aufrichtet, um in der Endlosigkeit selbst erdachter Gefängnisse seine Verlorenheit, seine Freiheit zu finden.

Zweisprachige Ausgabe Französisch-Deutsch. Gerahmt von einem neu übersetzten Eintrag aus dem heterodoxen Wörterbuchanhang der Zeitschrift – Georges Bataille: Architektur – sowie einem Essay von Sven Rücker über Die Ruinen-Maschine und einigen Überlegungen der Herausgeber zu neognostischen Gegenarchitekturen in ›Documents‹.