Stereotypisierungen und Narrative von Terrorismus Gewalt und bewaffnete Konflikte? Entlang dieser Leitfragen begründet dieses Buch eine Kritische Terrorismusgeschichte im Rahmen der historischen Friedens- und Konfliktforschung. Die zentrale These ist, dass die Entstehung des »Krieges gegen den Terrorismus« untrennbar mit der Geschichte des Kalten Krieges verknüpft ist. Zu Beginn der 1980er Jahre bezeichnete die Regierung von Ronald Reagan »internationalen Terrorismus« als sowjetische Verschwörung gegen die westlichen Demokratien und so erstmals als existenzielle Bedrohung der USA. Wie dieses Buch aufdeckt, basierte diese Vorstellung eines globalen Terrornetzwerks auf »Fake News«: Schwarze Propaganda und Desinformation, welche die CIA und westeuropäische Geheimdienste ab Mitte der 1970er Jahre kreierten und die dann von Journalisten und Terrorismusexperten verbreitet wurden. Nichtsdestotrotz begründete dieses Wissen bis zur Mitte der 1980er Jahre eine erste, wenn auch kurzlebige Militarisierung der amerikanischen Antiterror-Politik.
Adrian Hänni schreibt eine Gewaltgeschichte der Gegenwart, welche nicht nur die Historizität der heutigen, vermeintlich neuartigen Strategien zur Bekämpfung des Terrorismus aufzeigt, sondern auch den machtstrategischen Einsatz von Wissen über Terrorismus analysiert.