Mit der Krise und dem Umbruch der DDR in 1989 setzte der als "Hochschulumbau Ost" bekannte Transformationsprozess des DDR-Hochschulwesens ein und dauerte bis Mitte der 1990er an. Welche Schlussfolgerungen lassen sich vor dem Hintergrund wieder deutlich zunehmender Debatten über den Charakter der Transformationsvorgänge seit 1989/90 für die hochschulbezogene Transformationsforschung ziehen? Welche Defizite und Probleme, aber auch welche Perspektiven zeigen sich?


Die Autorinnen und Autoren des Tagungsbandes gehen diesen Fragen nach und geben in einem ersten Schwerpunkt einen kritisch-analytischen wie typologisch-vergleichenden Rückblick über die ostdeutsche Hochschultransformation und ordnen diese in eine bis in die Gegenwart reichende Langzeitperspektive ein. In einem zweiten Schwerpunkt geht es um die Quellen-, Archiv- und Rechtslage und um damit verbundene künftige Forschungsansätze. Die mitunter heftigen Debatten 2019 zum 30. Jahrestag der "Friedlichen Revolution" in der DDR und zum gegenwärtigen Zustand der "neuen Bundesländer" haben die Notwendigkeit eines solch kritischen Rückblicks auf die Transformation, ihre Folgen und mögliche Alternativen noch einmal nachdrücklich unterstrichen.