Der Aufbau islamisch-theologischer Studiengänge ist mittlerweile an verschiedenen Standorten in Deutschland in vollem Gange. Nicht überall wird diese Entwicklung begrüßt. Kritiker fürchten, der Staat schaffe sich auf diesem Wege einen „weichgespülten“ Islam nach eigenen Vorstellungen. Andere sorgen sich um die Einhaltung wissenschaftlicher Qualitätsstandards. Befürworter betonen hingegen die Chancen des Projekts: Die wissenschaftliche Aufbereitung islamischer Glaubensinhalte könne eine zeitgenössische Interpretation des Islams fördern. Gleichzeitig werde durch eine islamische Theologie die Fähigkeit der Muslime in Deutschland gestärkt, ihre Normen und Wertevorstellungen in die akademischen und öffentlichen Debatten einzubringen.
Wie die Untersuchung zeigt, hält das staatliche Recht für viele der in der öffentlichen Debatte zutage tretenden Interessenkonflikte verschiedene Ausgleichmechanismen bereit. Anhand der verfassungsrechtlichen Vorgaben entwickelt der Autor Antworten auf zahlreiche Einzelfragen, die sich im Zusammenhang mit der Einführung einer Islamischen Theologie in Deutschland stellen.