Mitspielerverletzungen beim Sport sind ein omnipräsentes Alltagsphänomen. Gleichwohl sind bislang nicht alle wesentlichen Fragestellungen der zivilrechtlichen Sporthaftung durch Rechtsprechung und Literatur geklärt. Der Rechtsanwender trifft bei der Bewertung auf eine fast unüberschaubare Kasuistik. Von Rechtsklarheit kann teilweise nur schwerlich gesprochen werden. Einigkeit besteht lediglich, dass die Haftung für eine Mitspielerverletzung erst ab einem erheblichen Regelverstoß eintreten soll. Regelgerechtes Verhalten dagegen soll keinen Schadensersatzanspruch des Geschädigten auslösen. Die rechtliche Umsetzung hingegen ist umstritten. Der Autor untersucht in diesem Zusammenhang, wie eine Modifikation des Haftungsrechts bei der Sportausübung realisiert werden kann, und entwickelt auf Grundlage einer Verkehrspflichtkonzeption ein Bewertungsmodell, anhand dessen Mitspielerverletzungen bei jeglichen Sportarten oder Spielen einer abschließenden Lösung zugeführt werden können.